Zargen verbinden. Zargen sind wichtig. Der Tisch würde stürzen, der Stuhl zusammenbrechen, das Musikinstrument auseinander–

brechen ohne die Zarge. Gemeinsam ist ihren verschiedenen Erscheinungsformen ein klares Bekenntnis zum verbundenen Ganzen. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund, ermöglichen aber die Existenz des barocken Schnörkeltisches ebenso wie die fisselige Rietfeldkonstruktion. Ihr Anwendungsspektrum ist breit. Auch bei der fugen- und nagellosen Erscheinung des prunkvollen Bernsteinzimmers fanden sie Verwendung. Kostbar wie das legendenumwobene Prunkzimmer ist auch im neuen Jahrhundert die Kunst. Immer wieder tot gesagt und doch nie beerdigt – lächelt das Medusenhaupt von Malerei und Plastik mit jeder Zeitenwende auf neue Weise. Das Material bleibt gleich, die Erscheinung ist immer eine andere. Der Kontext verändert sich stets aufs neue Weise. Allesamt kennen wir den Reißwolf des Turbokapitalismus. Wir verstehen es ihm die Zähne zu zeigen und ihm unsere Werkzeuge entgegen zu halten. Zarge ist eindeutig in seiner Vielschichtigkeit:

Zarge blickt hinter die Maske. Aus etlichen Verstrebungen baut Zarge einen Raum für die Realität der Kunst. Ein Bild entsteht, das jenseits von MTV und Pop aus der Wirklichkeit des Alltags schöpft. Zarge bannt die lauernden Gesichte auf die Fläche, hält sie in der Skulptur fest und jagt sie durchs Internet. Zarge ist groß. Zarge trägt die nur mit den Mitteln der Kunst darstellbare Wahrheit in die Metropolen hinaus. Zarge befasst sich nicht mit dem schon morgen abgestandenen Hype der vergangenen Drogen umduselten Nacht, sondern weiß seine Götter ins Diesseits zu ziehen. Zarge gebirt berstende Bilder.

Künstlergruppe Zarge, Richard Rabensaat



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